Das Projekt ZeroCO2Glas besteht aus ein Konsortium, an dem Experten aus der Industrie beteiligt sind, darunter der Ofenspezialist HORN Glass Industries AG, der Glashersteller Wiegand-Glas, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen sowie die International Partners in Glass Research (IPGR*). Dadurch, dass ZeroCO2Glas auf den energieintensivsten Teil des Glasherstellungsprozesses abzielt, nämlich auf das Erschmelzen des Glases, eröffnet das Projekt die Möglichkeit, besonders viel Energie und Treibhausgase einzusparen. Das Projekt konzentriert sich dabei auf die Behälterglasindustrie, die mit knapp über 50% den größten Anteil der in Deutschland hergestellten Glasproduktion darstellt.
Das Gesamtziel des Projektes ZeroCO2Glas ist es, in einem allumfassenden Ansatz einen revolutionären Glasschmelzprozess in Verbindung mit einer neuartigen Glasschmelzwanne zu entwickeln, mit dem sich Glas für die Behälterproduktion CO2-neutral und mit deutlicher Energieeinsparung erschmelzen lässt. Die Laufzeit des Projektes betrug drei Jahre und das Projekt wird seitens des BMWK mit max. 8,38 Mio. € gefördert bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 14,94 Mio. €.
Als Technologiepartner lieferte HORN das gesamte Equipment für die neue 2,4 t/d Hybridwanne, die Beheizung und das Leitsystem sowie die komplette Bauleistung für Feuerfestmaterial und Stahl. Die neue, innovative Schmelzwanne, die innerhalb des Projektes in Aachen aufgebaut wurde, ist als Hybridwanne wahlweise mit Wasserstoff-Oxy und Erdgas-Oxy Befeuerung sowie elektrischer Heizung konzipiert. Die Vorherde können ebenfalls entweder mit Erdgas/O2 oder H2/O2 betrieben werden. Die Schmelzwanne bildet mit der entsprechenden Peripherie eine vollständige Behälterglasherstellung ab.
Das herausragende Merkmal des Projekts ZeroCO2Glas ist die vollständige Vermeidung von CO2 sowohl auf der Seite des Energieeinsatzes als auch auf der Seite des Rohmaterials. Im Vergleich dazu zielen andere Projekte ausschließlich auf die CO2-Vermeidung auf der Seite des Energieeinsatzes ab.
Die neue Hybridwanne feierte das Erste Glas am 28.10.2024. Die Erfahrungen aus der Versuchsanlage werden die Glasproduktion noch nachhaltiger machen und den CO2-Fußabdruck weiter reduzieren.
Unser besonderer Dank gilt allen beteiligten Projektpartnern für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf weitere spannende und vielversprechende Projekte, in und für die Glasindustrie.
*International Partners in Glass Research, kurz IPGR, wurde 1984 mit dem Ziel gegründet, die Wettbewerbsfähigkeit von Glas in der Verpackungsindustrie durch Forschungs- und Entwicklungsprogramme zu steigern. IPGR besteht derzeit aus zehn Mitgliedern aus aller Welt: BA Glass, Bucher Emhart Glass, Fevisa, Gallo Glass Company, Nihon Yamamura Glass, Orora Ltd, Sisecam Glass Packaging, Stoelzle Glass Group, Vetropack Group, Vidrala Group und Wiegand-Glas